Welche Themen stehen 2016 in Mediaagenturen an?

Positiv wird das Jahr verlaufen, so geht es aus der Preview 2016 der Organisation Mediaagenturen (OMG) hervor, an der sich 18 Agenturen beteiligt haben. Wie W&V schrieb, schätzen die Befragten den Werbemarkt als stabil bis steigend ein, insbesondere wegen der hohen Inlandsnachfrage und der Fortsetzung der Niedrigzinspolitik. Die Werbewelt wird flexibler, innovativer, interaktiver. Welche Themen das weitere Mediajahr 2016 bestimmen? Hier ein Überblick:

Boomende Gattungen
Dem Digitalsegment und der Außenwerbung werden, so die Prognose von W&V, 2016 die besten Wachstumschancen eingeräumt. Rückläufig entwickelt sich Print, wie die Jahre zuvor auch schon. Dementsprechend werden sich voraussichtlich die Etatanteile in den beiden erst genannten Gattungen erhöhen.

Bestandsprobe für Print
Für Verlage wird es ein entscheidendes Jahr. Dem sinkenden Anzeigengeschäft wollen sie mit multisensorischem Marketing und der neuen Rückbesinnung auf die Stärken von Zeitschriften in puncto Haptik entgegensteuern. Zehn Zeitungshäuser setzen ihre Hoffnung auf die neue, große Vermarkterallianz „Lotus“, um an große Anzeigenkunden und mehr nationale Anzeigenkampagnen zu kommen: die Funke Mediengruppe, die Madsack Mediengruppe, die DuMont Mediengruppe, die Südwestdeutsche Medienholding, die Verlagsgruppe Ippen, die Rheinische Post Mediengruppe, die Mediengruppe Pressedruck, die Medien Union, die Verlagsgruppe Rhein Main und die RheinMainMedia. Auch der Kampf um Bezahl-Content geht in die entscheidende Runde. Insgesamt wächst der Markt für kostenpflichtige Medieninhalte im Jahr 2016 voraussichtlich um 16,7 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro, gehen Experten aus.

Content bleibt Trend
Der Fokus auf Inhalte ist nicht neu, Umfelder dazu zu kreieren auch nicht. Aber die Wichtigkeit von Content nimmt zu. Advertorial werden voraussichtlich auch in 2016 immer an Relevanz gewinnen. Sie sind nicht nur in dem eigenen Genre anzutreffen, sondern in anderen passenden Umfeldern.

Außenwerbung wird virtuell
Das interaktive Erlebnisplakat ist 2016 in aller Munde. Massentauglich wird Virtual Realitay zwar noch nicht, da es bisher zu kostspielig ist. Große und experimentierfreudige Marken setzen es aber schon ein, um Innovationsgeist zu zeigen und bei Kunden und Zielgruppen Wow-Effekte zu erzeugen. Experimentiert hatte kürzlich Lufthansa damit. Die Airline entwickelte einen „Reisekompass“, der Passanten in Einkaufszentren von Berlin und Hamburg in die Ferne schweifen ließ.

TV-Werbung zeigt sich persönlicher
Täglich 237 Minuten sehen Personen über 14 Jahre hierzulande fern, so die AGF/GfK. Onlinevideos kommen on top. Sie werden elf Minuten pro Tag zu Gemüte geführt. Internet und Video vermischen sich immer mehr. Da manchem Zuschauer das klassische Fernsehprogramm zu dröge ist, spielt er Filme übers Internet ab. Für das sogenannte Video on demand, z. B. Maxdome, muss der Nutzer sich einen Account anlegen und verrät Daten wie Alter, Geschlecht, Wohnort. So kann er dank Smart-TV auf Knopfdruck vom klassischen TV-Sender ins Internet wechseln. Schätzungsweise zwölf Millionen solcher adressierbaren Geräte gibt es derzeit in Deutschland.

Radio legt zu
Realtime-Bidding wird das große Thema im digitalen Radiomarkt 2016. Leider stellen die Vermarkter bis dato nur einen Teil des digitalen Inventars zur Verfügung. Durch den programmatischen Einkauf von Werbeplätzen ist davon auszugehen, dass die Reichweiten von digitalen Angeboten steigen werden. Aber auch grundsätzlich prognostizieren Experten dem Medium Radio, dass es dieses Jahr an Reichweiten gewinnt. Dazu sollen die EM 2016 und die Olympischen Spiele beitragen. Wie in 2015 wird auch in 2016 die Generation Kopfhörer stärker in den Fokus rücken und das Angebot von Broadcasts weiter ausgebaut werden.
(04.02.2016)